Attraktive Gemeinden für Nicht-Luxemburger*innen

Von Sarah RaparoliLex Kleren

Nicht-Luxemburger*innen können ohne Beschränkung der Aufenthaltsdauer bei den diesjährigen Gemeindewahlen wählen. Bei einigen Gemeinden ist der Anteil eingeschriebener Ausländer*innen (deutlich) höher ausgefallen als bei anderen. Über mögliche Ursachen und was auf Kommunalebene für ihre Integration getan wird.

"Wir haben keine Erklärung dafür", entgegnet Romain Wester am Telefon auf die Frage, weshalb der Anteil der eingeschriebenen Nicht-Luxemburger*innen in seiner Gemeinde die niedrigste Quote darstellt. Wester ist Bürgermeister von Park Hosingen, der Gemeinde, die mit 13,2 Prozent (4.043 Anwohner*innen, davon 1.073 Ausländer*innen, also ungefähr 25 Prozent) im nationalen Vergleich auf den letzten Platz kommt. Laut Wester hätte man alle Anstrengungen unternommen, die betroffenen Anwohner*innen gezielt zu informieren. "Sei es über Social Media, über unser Gemeindeblatt, Infoveranstaltungen, unseren großen Einschreibungstag, um sich eben für die Gemeindewahlen einzuschreiben. Wir hatten offene Samstage, um so viele Möglichkeiten wie möglich bieten zu können. Uns ist es unverständlich, weshalb der Anteil so niedrig ist."

Wester betont das aktive Vereinsleben der Gemeinde, "von jung bis alt, Luxemburger, Nicht-Luxemburger, die Integrations- und Kulturkommission, die jedes Jahr die neuen Bürger in der Gemeinde begrüßt". Auf diesem Weg soll der Kontakt zwischen Anwohner*innen – und in diesem Fall Nicht-Luxemburger*innen, die neu hinzugezogen sind, vereinfacht werden. "Das ist der erste Kontakt, den wir mit neuen Bürgern haben und der ist äußerst wichtig", sagt Wester.

Auf der Suche nach Erklärungen

Eine Erklärung könnte sein, dass laut Gemeindeverantwortlichem im letzten Jahr mehrere Menschen die luxemburgische Nationalität erlangt haben – und somit nicht mehr in besagte Kategorie fallen. "Letztes Jahr haben wir 34 Menschen gezählt. Von 2017 bis jetzt waren es um die 141." Man müsse auch der Realität ins Auge sehen, dass sich nicht jede*r für Politik interessiere. "In unserem System ist es so, dass man jedes Mal wählen gehen muss, sobald man sich angemeldet hat. Darauf haben verschiedene Leute womöglich keine Lust. Es liegt nun an uns, das herauszufinden."

Es werde immer wieder versucht, Kanäle zu finden, die "uns am geeignetsten erscheinen", nun durch eine neue Applikation, die vor Kurzem ins Leben gerufen wurde, um auch die Menschen zu erreichen, "die weder Zeitung lesen noch auf Facebook sind". "Wir waren auf der Suche nach einem neuen Medium, über welches wir an Feedback kommen. Wie viele andere Gemeinden haben wir nun eine eigene App und dort kann eine Rubrik abgerufen werden, über die entsprechenden Umfragen gestartet werden können. Das ist einer der schnellsten Wege, um den Austausch anzuregen und an Antworten zu kommen." Es sei eine Priorität, die Ursachen für den niedrigen Prozentsatz zu hinterfragen.

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