Backen, Nähen, Singen: Wie Männer im Pflegeheim nicht vergessen werden

Von Melody HansenLex KlerenMisch Pautsch

Männer sind in Pflegeheimen in der Unterzahl. Sie machen weniger als ein Drittel der Bewohner*innen aus, sind in der Regel weniger kommunikativ und auch ihre Pfleger*innen sind meist Frauen. Dadurch riskieren alte Herren, mehr als ihre weiblichen Mitbewohnerinnen, außen vor gelassen zu werden. Was dagegen unternommen wird.

Herr Schmitz will immer ganz genau wissen, wann es losgeht und was ansteht. "Sobald er mich sieht, fragt er, welches Projekt am nächsten Montag ansteht. Darauf bereitet er sich dann vor – und ist immer schon eine halbe Stunde früher da." Das erzählt Hermann Thiel, Krankenpfleger im Pflegeheim Op der Lamp in Wasserbillig. Denn montags ist hier Männerabend. Dann treffen sich die Herren des Hauses und werkeln zusammen, schauen Fußball, kochen Glühwein oder gehen ganz einfach auf ein Bierchen ins Café.

Heute schraubt die Gruppe an der hauseigenen Modelleisenbahn. Ein neuer Bahnübergang soll eingebaut werden. Die sechs Männer ist voll motiviert. Jeder tut das, was er kann. Geholfen wird sich gegenseitig. "Ich hatte selbst eine Modelleisenbahn, das ist bestimmt über 60 Jahre her. Das war eine von Märklin", erzählt Herr Schmitz begeistert. Die habe er damals mit sage und schreibe elf Geschwistern teilen müssen. Heute bereitet es dem 84-Jährigen sichtlich Freude, diese Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.

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